Der Film zum Aktionstag "Mehr Grün aufs Dach"

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Das war unser »Dachgrüntag«: Unter dem Motto »Wir steigen Euch aufs Dach« haben wir gemeinsam mit Experten und Partnern einige Gründächer in Bremen mit fachkundiger Führung der Firma Groenloof und des Garten- und Landschaftsbauverbandes besichtigt - mit spannenden Aus- und Einblicken und Erkenntnissen. Zum Beispiel: schon eine extensive Begrünung reduziert die Hitzebelastung enorm, erhöht die Lebensdauer eines Daches und bietet neuen Lebensraum für Insekten, um nur ein paar Vorteile zu nennen. Jetzt liegt der Ball beim Umweltsenator, der die versprochende Gründachverpflichtung beim Bauen endlich auf den Weg bringen muss! Denn Grüne Dächer bieten nicht nur Lebensraum für Pflanzen und Tiere und helfen, die Folgen des Klimawandels wie Überhitzung und Starkregen in der Stadt abzumildern – sie wirken auch positiv auf das Klima im Haus und verlängern die Haltbarkeit eines Daches.

 

Lesen Sie auch die aktuellen Artikel im »Dächer sollen grüner werden« Weser Kurier und »Gründach als Modellprojekt« im Weserreport....

 

Eine gemeinsame Veranstaltung von Leben in Findorff, Bündnis grünes Bremen und der Bremer Umwelt Beratung e.V. - Gefördert vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr

 

Bilder vom Dachgrüntag

Gründach-Forum Bremen in der Botanika

Die Haut der Stadt muss grüner werden

Veranstalter des Bremer Gründachforums 2019: Dr. Gunter Mann (BuGG, 2 v.l.), Ulf Jacob (Grünes Bremen), Katrin Schäfer (SKUMS), Martin Schmidt (VGL) und Bernd Schneider (SKUMS) (v.l.)
Veranstalter des Bremer Gründachforums 2019: Dr. Gunter Mann (BuGG, 2 v.l.), Ulf Jacob (Grünes Bremen), Katrin Schäfer (SKUMS), Martin Schmidt (VGL) und Bernd Schneider (SKUMS) (v.l.)

Deutschland steckt mittendrin in der Erderwärmung. Die Auswirkungen des Klimawandels und notwendige Gegenmaßnahmen standen auch im Mittelpunkt des Gründachforums 2019 in Bremen. Über 100 Teilnehmer diskutierten in der Botanika die Möglichkeiten der städtischen Begrünung und den Ausbau von Gründächern in der Stadt.

 

Förderprogramm Dachbegrünung und Gründachkataster in Bremen geplant

Bremen wird ein neues Förderprogramm zur Dachbegrünung auflegen und ein Gründachkataster erstellen - das kündigte Katrin Schäfer (Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau SKUMS) auf der Veranstaltung an. Mit dem neuen Förderprogramm sollen bis zu 30 % der Kosten für ein Gründach übernommen werden. Mit dem Gründachkataster können sämtliche Dachflächen, die sich für eine Begrünung eignen, schnell und einfach identifiziert werden, hofft das Umweltressort.

 

„Das sind gute Schritte hin zu einem besseren Stadtklima“, kommentierte das Bündnis lebenswerte Stadt. Notwendig sei allerdings auch, die Ausnahmen für Gewerbegebiete und Reihenhäuser bei der Verpflichtung zur Anlage von Gründächern zurück zu nehmen. Denn insbesondere die großen Gewerbedachflächen müssten grüner werden.

 

Mehr zum Gründachforum hier

 

 

Gute Beispiele für Bremen

Essen und Dortmund: Pflicht für Dachbegrünung

Die Stadt Essen geht jetzt mit gutem Beispiel voran und will deutlich mehr Grün auf die Dächer bringen. In Essens Innenstadt soll auf einem Gebiet von fast 100 Hektar die Begrünung von Flachdächern rechtsverbindlich vorgeschrieben werden. Dafür werden derzeit rund 30 bestehende Bebauungspläne ergänzt und die Begrünung von Flachdächern zur Pflicht gemacht. Das gilt für alle Neubauten und auch für bestehende Gebäude - und zwar dann, wenn an bestehenden Gebäuden bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Die Stadt Essen versteht dies als Beitrag zum Klimaschutz. Lässt der Klimawandel doch extreme Temperaturschwankungen, starke Niederschläge, Stürme und Trockenperioden erwarten. „Jedes zusätzliche Gründach verbessert die Umwelt- und Lebensqualität in Städten“, betonen Vertreter der Stadt Essen. Dies gilt allen voran in der dicht bebauten Innenstadt. Deren Potenzial für die Dachbegrünung sei riesig, sagt Ronald Graf, Chef des Planungsamtes.

 

Auch Dortmund will künftig alle planungsrelevanten Maßnahmen zur Umsetzung einer Dachbegrünung ausschöpfen. Die Festsetzung von Dachbegrünungen für Flachdächer oder flachgeneigten Dächern bei Neubauvorhaben soll im Bebauungsplan „zur Normalität“ werden. Bereits existierende Bebauungspläne, deren Planbereich vom Klimawandel beeinträchtigt ist, sollen durch entsprechende Gründachfestsetzungen ergänzt werden. Die Festsetzung einer Dachbegrünung im Bereich der Hitzeinseln greift bei neuen Bauvorhaben und bei der Umwandlung einer bestehenden Dachform in ein neues Flachdach beziehungsweise flachgeneigtes Dach.

 

Hier weitere Informationen zu den Plänen in Essen und Dortmund

 

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"Grosses Grün" - Bremer Investor Justus Grosse setzt auf Gründächer

Erster Schritt für klimagerechtes Bauen

Bei Neubauvorhaben in Findorff setzt Justus Grosse erstmals auf Gründächer   (c) J. Grosse, bearbeitet
Bei Neubauvorhaben in Findorff setzt Justus Grosse erstmals auf Gründächer (c) J. Grosse, bearbeitet

Die in Findorff entstehenden Neubauprojekte des Investors Justus Grosse bekommen grüne Dächer. Die beiden großen Wohngebäude »Münchner Bogen« und »Findorffer Tor« waren ursprünglich ohne eine Dachbegrünung geplant worden. Nach der Kritik vom Bündnis grünes Bremen sowie von Initiativen und dem Beirat vor Ort kündigten Vertreter der Justus Grosse Projektentwicklung GmbH jetzt an, sowohl das Bauvorhaben »Findorffer Tor« an der Hemmstraße als auch das Projekt »Münchner Bogen« an der Münchener Straße nun doch mit einem Gründach zu bauen.

 

Die Entscheidung von Justus Grosse, ihre Neubauten mit grünen Dächern zu bauen, ist begrüßenswert und ein erster wichtiger Schritt. Das Umdenken sollte auch andere Bauträger in Bremen motivieren, klimagerechter zu bauen, meinen wir. In Zeiten des Klimawandels sind begrünte Dächer für den Klimaausgleich dringend notwendig. Für das Stadtklima muss künftig insgesamt mehr getan werden. Bremen steht vor einem großen Wandel: Der Bedarf an neuen Wohnungen und die zunehmende Bebauung von freien Flächen führt zu einer weiteren "Verdichtung" der Stadt und zum Verlust wichtiger Frei- und Grünflächen. Damit Bremen - trotz zunehmender Bebauung - lebenswert bleibt, fordert das Bündnis mehr Dachbegrünung und grüne Fassaden. Alle Neubauten mit geeigneten Flachdächern müssen ein grünes Dach bekommen. Solche Pläne gibt es in vielen deutschen Städten, in Bremen allerdings bisher nicht. Umso wichtiger ist die Einsicht bei den Investoren in die Notwendigkeit, die Stadt von morgen klimagerecht zu bauen.

 

 

Mehr Schwung für grüne Dächer in Bremen

Ergebnisse Gründachforum Bremen

Gut besuchtes Gründachforum in der botanika in Bremen    (c) Bündnis grünes bremen
Gut besuchtes Gründachforum in der botanika in Bremen (c) Bündnis grünes bremen

Wie können unsere Städte nachhaltig wachsen, die Lebensqualität der Bewohner verbessert und die grüne Infrastruktur ausgebaut werden? Eine Antwort auf diese Frage liegt in der Nutzung der Dachflächen. Neben den Umweltvorteilen schlagen sich auch der Schutz der Dachabdichtung, die Hitzeabschirmung und die Wärmedämmung positiv in der Bilanz nieder. Kein anderes Baukonzept schafft eine vergleichbare Vielfalt an positiven Effekten für Gebäude, Mensch und Umwelt. Die Installation von Vegetationsflächen auf den Dächern der Stadt ist in der Lage, neue Handlungsspielräume für den kommunalen Klimaschutz und die Klimawandelanpassung zu eröffnen. Am 25. Oktober bot das Gründach-Forum Bremen in der botanika Gelegenheit, sich mit Gebäudebegrünungs-Experten, Planern und Architekten über branchenübergreifende Strategien und Maßnahmen zu informieren. Im Fokus der Vorträge standen Aspekte der Starkregenvorsorge, der kommunalen Förderung und der Bau- und Vegetationstechnik. Eine Dachbegrünung kann auf vielen auf einer Vielzahl von Gebäudedächern zum Einsatz kommen – vom kleinen Garagendach bis zu großen Industriehallen. Anhand praktischer Beispielen wurden kommunale Förderprogramme, innovative Gründach-Technologien und Aspekte der Klimaanpassung präsentiert. Vorgestellt wird u.a. die Hamburger Gründdachstrategie. Das Thema Biodiversität spielte ebenfalls eine wichtige Rolle.


Das Bündnis "grünes bremen" schlägt vor, mehr zu tun für Dachbegrünung und grüne Fassaden. Die aktuellen, stark gekürzten bremischen Fördermaßnahmen seien unzureichend und insbesondere für gewerbliche bzw. größere Dachflächen wirkungslos. Grüne Dächer sind besonders in innenstädtischen Bereichen verstärkt zu fördern. Alle Neubauten mit geeigneten Flachdächern sollten verpflichtend ein grünes Dach bekommen, so das Bündnis. Denn Dachbegrünungen sind ein zentrales Instrument, um einen Ausgleich zu erreichen zwischen der Verdichtung der Stadt und der Notwendigkeit, die beispielweise für die Klimaanpassung wichtigen Grünstrukturen zu erhalten und auch neu zu schaffen. Solche Maßnahmen gebe es in vielen deutschen Städten, in Bremen allerdings nicht.

Das Gründach-Forum wurde veranstaltet vom Deutschen Dachgärtner Verband, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, der Bremer Umwelt Beratung und dem Bündnis Grünes Bremen.

 

Flyer-Gruendach-Forum-Bremen-2016.pdf
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Das Bündnis für eine lebenswerte Stadt

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